Dass Schule viel mehr ist als die Vermittlung von Fachwissen und Kompetenzen, hat die Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Schulen sind Begegnungsort, Sozialraum und für einige Schülerinnen und Schüler auch Zufluchtsort. Sie sind ein Ort, der ganz individuelle Chancen eröffnet und Zutrauen schafft, an dem Freundschaften fürs Leben geknüpft werden und Zukunftsplanungen von Kindern und jungen Menschen entstehen. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Schulen für alle Schülerinnen und Schüler genau zu diesen Orten werden, an denen alle Kinder und Jugendlichen ihre Talente entfalten können und auf den eigenen Lebensweg vorbereitet werden. Damit das gelingt, setzen wir uns für mehr Bildungsgerechtigkeit ein.
Bei allen erreichten Fortschritten gelingt sozialer Aufstieg noch immer zu selten – vor allem, weil der Bildungserfolg noch immer zu stark an die finanziellen Möglichkeiten des Elternhauses und an das soziale Umfeld der Schulstandorte gekoppelt ist. Wir haben deshalb in ganz Nordrhein-Westfalen 60 Talentschulen mit sehr guter Ausstattung gezielt dort eingerichtet, wo die Hürden und Herausforderungen zur Schaffung von Bildungsgerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler besonders groß sind. Außerdem haben wir die Anwendung des Sozialindex bei der Verteilung von Stellen und Mitteln ausgeweitet und so Schulen in sozial schwachen Quartieren gezielt mit mehr Personal gestärkt. Die Einführung des schulscharfen Sozialindex wird für die Zukunft bei der Verteilung von Ressourcen zusätzliche Möglichkeiten schaffen, um das Maß an Bildungsgerechtigkeit weiter zu erhöhen. Wir sind damit wichtige Schritte gegangen, um Schulen zu stärken und Talente zu fördern. Diesen Weg wollen wir konsequent fortsetzen. Diese ersten wichtigen und wegweisenden Erfolge dürfen durch die Folgen der Corona-Pandemie nicht in Gefahr geraten.
Wir wollen Talente fördern
Wir sind überzeugt, dass alle Kinder und Jugendlichen Talente haben. In den Schulen wollen wir den Rahmen schaffen, damit diese Talente bestmöglich gefördert werden. Egal, ob eine zukünftige Kfz-Mechatronikerin, ein Bäckerei-Fachverkäufer oder der nächste Nobelpreisträger zur Schule gehen: Alle Talente und Fähigkeiten sollen zur Entfaltung kommen. Die Verknüpfung zwischen schulischem Lernen und außerschulischen Lernangeboten (Museen, Theater u. a.) wollen wir ausbauen. Sie soll in den Lehrplänen verstärkt Berücksichtigung finden.
Talentförderung strukturell stärken: Schülerstipendien und Talentscouts ausbauen
Um Talente ganz unabhängig von ihrem Hintergrund und ihrer Herkunft zu stärken und zu fördern, wollen wir ausgehend von dem Stipendienprogramm für die Ruhr-Talente in den nächsten fünf Jahren ein landesweites Schülerstipendium für mindestens 100.000 förderbedürftige und zugleich besonders förderwürdige Schülerinnen und Schüler an allen weiterführenden Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen auflegen. Das Schülerstipendienprogramm kooperiert mit den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und ihren Talentscouts, die diese Talente im schulischen und außerschulischen Kontext finden, gezielt beraten und unterstützend begleiten. Sie sollen – getragen durch Kooperationen mit der Wirtschaft und Stiftungen – an Hochschulen heranführen, bei der Vermittlung von Betriebspraktika und Auslandsaufenthalten helfen und vor allem Ansprechpartnerin und Ansprechpartner sein. Daneben wollen wir die Talent-Kollegs in weitere Regionen des Landes ausweiten. So wollen wir die Talent-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen mit der Verstetigung finanzieller Mittel weiter stärken und dies gesetzlich absichern. Wir wollen Aufsteiger-Geschichten als Hoffnungs-Booster bekannt machen, um neben finanziellen und strukturellen Hürden auch gesellschaftliche Hindernisse abzubauen. Dazu werden wir eine geeignete Kampagne des Landes (z. B. über Social Media) auflegen, in der erfolgreiche Aufsteiger als Vorbild wirksam werden können.
Neben allen Schulen wollen wir konkrete Anlaufstellen schaffen, die Beratung und Unterstützung für die eigenen Lebens- und Aufstiegspläne bieten und damit Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Elternhäusern helfen, den eigenen Weg zu Bildungsabschlüssen oder an die Hochschule zu gehen. Das ist auch im gesamtgesellschaftlichen Interesse: In (unentdeckte) Talente unabhängig von ihrer Herkunft zu investieren ist der einzige Weg, unsere Gesellschaft langfristig zukunftsfähig zu machen, weil wir diese Talente in Zukunft noch dringender brauchen werden als jetzt schon. Wir wollen in diesen Treffpunkten gezielt die Vermittlung von Teilhabechancen und die Identifikation mit Staat und Gesellschaft in den Fokus rücken. Denn wer nicht an Bildung teilhaben kann, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auch nicht am politischen System teilhaben. Deswegen sollen über diese Treffpunkte gezielt auch demokratische Werte aufsuchend und emotional vermittelt werden, um einen Bezug zu unserer Verfassung in die Quartiere zu bringen.
Talentschulen deutlich ausweiten
Klar ist für uns: Bildungschancen dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern oder dem Stadtviertel abhängen, in dem man aufwächst. Der in Nordrhein-Westfalen erfolgreich gestartete Talentschul-Versuch soll auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Begleitung und in Abstimmung mit der von der neuen Bundesregierung vorgesehenen Talentschulförderung außerhalb des Schulversuchs auf 1.000 Talentschulen im ganzen Land ausgeweitet werden.
Schulvielfalt als Chance für individuelle Förderung
Ebenso wie unsere Schülerinnen und Schüler ist auch unser Schulsystem in Nordrhein-Westfalen vielfältig. Die unterschiedlichen Schulformen mit ihren eigenen Profilen und Stärken sowie das Nebeneinander von Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft bereichern unsere Schullandschaft. Sie stellen zudem die Entfaltungsmöglichkeiten jedes einzelnen Kindes in den Vordergrund. Die in Nordrhein-Westfalen gewachsene Schulvielfalt sehen wir als eine Chance und Herausforderung zugleich. Ihre Stärken entfaltet sie insbesondere dann, wenn eine differenzierte und faire Ressourcensteuerung dauerhaft gelingt. Genau darauf ist unser Handeln ausgerichtet. Ideologische Schulstrukturdebatten um die Zukunft einzelner Schulformen lehnen wir ab.
Wir wollen die Vielfalt im mehrgliedrigen Schulsystem sichern, weil sie Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die für sie individuell bestmögliche Schullaufbahn mit unterschiedlichen Abschluss- und Anschlussmöglichkeiten selbst zu gestalten. Noch bestehende Ungleichbehandlungen der Schulformen wollen wir beenden und eine hohe Durchlässigkeit gewährleisten. An allen Schulen müssen hohe Leistungsstandards gesichert werden. Innerhalb eines so vielfältigen Schulsystems mit unterschiedlichen Schulformen und Bildungsgängen hat jede Schülerin und jeder Schüler eine gleichwertige Chance auf Bildung und jede Lehrerin und jeder Lehrer einen Anspruch auf eine gleiche Bezahlung. Bildung ist in allen Schulen gleich wichtig und gleich wertvoll.
Weitere Ziele:
Stärkung der Grundschulen als Fundamente für Bildungsaufstieg
Den Offenen Ganztag weiter stärken
Mittlere Schulabschlüsse stärken
Ökonomische Bildung weiter stärken
Oberstufe und Abitur auf die Höhe der Zeit bringen
Begabte Schülerinnen und Schüler fördern
Inklusion im Miteinander und ohne Ideologie
Auswirkungen der Corona-Pandemie nachhaltig aufarbeiten
Mobbing die rote Karte zeigen
Lehrkräftemangel strukturell beheben
Digitales Klassenzimmer 5.0
Bildungsfinanzierung neu aufstellen
Multiprofessionelle Teams fest verankern
Praxisbezug in der Lehramtsausbildung stärken
Lehrkräftefortbildung reformieren und verbindlicher machen
Schulautonomie und Schulfreiheit stärken
Individuelle Schulprofile ermöglichen
Ferienregelungen in der Kultusministerkonferenz (KMK) flexibilisieren
Schüleraustausche und Schulpartnerschaften ausbauen
PROJECTS
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Die FDP
Der Grundgedanke der FDP ist der Liberalismus, den sie seit jeher in Deutschland vertritt. Ihr Fundament besteht somit in der Freiheit des Einzelnen, insbesondere vor staatlicher Gewalt.